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Ruhla liegt im Nordwesten des Thüringer Waldes, ca. 18 km von Eisenach entfernt. Die Abgeschiedenheit inmitten dichter Wälder erklärt die erste Besiedlung durch Köhler und später, im 11. Jahrhundert nach der Entdeckung mehrerer Eisenerzlagerstätten, durch Eisena-cher Waffenschmiede. Im 16. Jahrhundert, mit dem Versiegen der großen Erzlagestätten und dem Verfall des Rittertums, ging die Waffenschmiedekunst zurück. An ihre Stelle trat das Messerschmiedehandwerk sowie die Herstellung von Brieföffnern und Beschlägen, das sich anfangs schnell entwickelte. Bei deren Fertigung bestimmten Zunftgesetzte den Herstellungsprozess. Bereits aus dem Jahre 1642 sind eine Zunftordnung für die Messerschmiede und eine eigene für die Messerbeschäler bekannt.

In dieser Zeit, um 1650, zog Balthasar Ziegler *1629 von Schmalkalden nach Ruhla. Ob er bereits Messerschmied war, wissen wir nicht, doch von seinem Sohn Hermann Ziegler * 1666 ist überliefert, dass er diesem Beruf in Ruhla nachging. Dessen Sohn Johannes Ziegler *1704 wurde Messerbeschaler. Während seiner Zeit ging das Messerschmiedehandwerk infolge unsinnigen Zunftwesens, wucherischer Bedrückung der Meister seitens der Händler, Absatzerschwerung durch anderwärts entstandenen Mitbewerb, Verschlechterung der Arbeit und anderer ungünstiger Umstände im Laufe des 18. Jahrhunderts immer mehr zurück, um schließlich gegen 1840 ganz zu erlöschen. Diese Entwicklung zwang die Ruhlaer in andere Berufe.

Gegen Ende des 17. und im 18. Jahrhundert bot sich eine neue handwerkliche Nische an: Die Mode des Tabaktrinkens verlor den Hauch des exotischen, Pfeifenrauchen war nicht mehr nur Zeitvertreib müßiger Soldaten und unterprivilegierter Schichten, sie gewann Liebhaber in weiten Bevölkerungskreisen bis zum Adel. Preiswerte Pfeifen aus einheimischem Holz wären eine gute Lösung gewesen, doch Pfeifenglut und -rauch schädigten den hölzernen Pfeifenkopf. So kamen die geschickten Handwerker in Ruhla auf die Idee, den Pfeifenkopf mit dünnem Eisenblech auszuschlagen - ein traditionelles Handwerk hatte neue Marktchancen erkannt. Von dieser Stufe war es nur noch ein kleiner Schritt zur weiteren Spezialisierung, die größeren Gewinn versprach, zur Herstellung der Pfeifen aus Meerschaum oder Bruyèreholz.

Mit der Einführung der Pfeifenkopfbeschlägerei 1739, die an die Herstellung und Verarbeitung von Metallwaren anknüpfte, war der erste Schritt in Richtung Pfeifenherstellung getan. Da für das Pfeifenkopfbeschlägerhandwerk keine Zunftbestimmungen existierten, konnte sich dieses Gewerbe schnell in Ruhla und Umgebung ausbreiten. Die Herstellungszahlen und Preise der Pfeifenbeschläge, die Anzahl der beschäftigten Arbeiter und ihre Löhne, die Ausbildung von Gesellen und Lehrlingen waren nicht in starren Zunftgesetzen festgeschrieben; eine frühe Art von Gewerbefreiheit begünstigte das neue Handwerk. In Ruhla galt zudem noch das Bergrecht, das Ruhla einst zur 'freien Stadt' erklärt und damit den ungehinderten Zuzug fremder Bergleute oder Handwerker ermöglicht hatte. Dadurch war es möglich, dass sich aus diesem einzelnen Gewerbezweig, der Pfeifenkopfbeschlägerei, eine leistungsstarke und umfassende Tabakpfeifenherstellung entwickelte.

Am Aufschwung dieses Erwerbszweiges war die Firma "Gebrüder Ziegler" maßgeblich beteiligt. Sie war unbestritten die bedeutendste und, über einen längeren Zeitraum, auch erfolgreichste Pfeifenfabrik Ruhlas. Am Wirken dieser Firma, die von allen Pfeifenfabriken Ruhlas am längsten bestanden hat, lässt sich vieles beispielhaft für die Geschichte der Tabakspfeifenindustrie aufzeigen.


Gegründet wurde das Geschäftshaus durch Severus Ziegler *1747, den Sohn des Messerbeschalers Johannes Ziegler. Er war kein Handwerker mehr, sondern unterhielt bereits in den 1760er Jahren ein Handelsgeschäft für Metallwaren. Er war also Kauf- und Handelsherr und wurde zudem Herzogl. Weimar. Hofagent, das heißt, er war ein Hofbeamter, dem der Einkauf der Waren für die Hofhaltung des Herzogs von Weimar oblag. 1767 besuchte er die Messe zu Fulda erstmals mit Pfeifenköpfen, weshalb die Firma ihren Ursprung auf dieses Jahr festsetzt.

Für die Entwicklung der Firma im Pfeifengeschäft war es sicher vorteilhaft, dass der Gründer ein erfahrener Kaufmann war. Im Gegensatz zum Kleinmeister verfügte er bereits über Messeerfahrung und hatte weitreichende Beziehungen.

Von Anfang an waren die Brüder Otto und Elias Ziegler mitbeteiligt. Offenbar war aber Severus der "Kopf" der Firma, denn seine vier Söhne Georg-Otto, Gottlieb-Elias, Johannes und Christian-Gottlieb übernahmen im Jahre 1806 das Geschäft. Es ist sicher anzunehmen, dass das Firmenlogo, die stilisierte 4 von diesen vier Brüdern abgeleitet wurde. Diese vier Inhaber führten die Firma bis zum Jahre 1848 und konnten, dank der guten Konjunktur ab 1833, das Geschäft weiter ausbauen.

Von 1848 bis Anfang der 70er Jahre wurde das Unternehmen von deren Söhnen Karl, Severus, Otto, Eduard und Gustav weitergeführt. Nach 1875 leiteten Paul und Arthur Ziegler die Firma. Sie waren die Urenkel des Begründers. Ab 1920 übernahmen Eduard Ziegler und Bruno Köllner die inzwischen bedeutende Fabrik.

Die Firma "Gebrüder Ziegler" war ursprünglich als Verlagshandlung gegründet, d. h. es wurden Einzelteile von verschiedenen Zulieferern zum fertigen Endprodukt verarbeitet. Sie ließ sich zunächst die fertigen Pfeifen von Heimarbeitern liefern, um sie anschließend auf den Messen in Leipzig und Frankfurt a. M. abzusetzen. Eine eigene Werkstatt bzw. Manufaktur wurde also zunächst nicht eingerichtet. In der Fachsprache wird solch ein Betrieb "Sokogeschäft" genannt.

In den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts vollzog sich der Übergang zum Lieferungsgeschäft. Das war der erste Schritt zur eigenen Manufaktur. Lieferungsgeschäft bedeutet, dass von der Hausindustrie Einzelteile bezogen wurden, die man im eigenen Betrieb zu kompletten Pfeifen zusammenstellte. Hochqualifizierter Fachleute bedurfte es für diese Tätigkeit zwar nicht, es gehörte aber Sachverstand und Erfahrung dazu, die Halbfabrikate verschiedener Klein-meister zu geschmackvollen und gängigen Pfeifen zu komplettieren.

Die Firma florierte, in Frankfurt a. M. standen dem Unternehmen sogar sieben Messeläden als Eigentum zur Verfügung. 1864 wurden erstmals Pfeifen aus echtem Meerschaum in der neuen Werkstatt "In der Ecke" hergestellt. Hieran schloss sich zweckmäßigerweise die Verarbeitung des 'künstlichen' Meerschaums an. Sie wurde 1873 durch die Anschaffung einer Meerschaummühle mit Heißlufttrocknung weiter vervollkommnet und gesteigert.

Durch Geschäftsreisen nach Russland, Italien, England, Frankreich und andere Länder wurden neue Absatzgebiete erschlossen. Die führte zu einer Steigerung des Umsatzes in den Jahren 1866 bis 1875 von 129.000 RM auf 200.000 RM pro Jahr. Günstig wirkten sich außerdem die bereits erwähnten Zollerleichterungen für das Geschäft im damaligen Reichsgebiet aus. Verkäufe an Händler in anderen deutschen Staaten konnten danach problemloser abgewickelt werden.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Pfeifenindustrie ihren Höhepunkt; selbst nach Übersee wurde mit beträchtlichem Erfolg exportiert. Die Ruhlaer Pfeifenindustrie hatte Weltgeltung erreicht. Dem großen Bild vom florierenden und prosperierenden Industriestandort Ruhla, der in aller Welt bekannt ist, entspricht auch das Warenlager der Firma "Gebrüder Ziegler":

"Warenbestand der Firma Gebrüder Ziegler laut Inventur am 1.1.1866:

2.700
Dutzend echte Meerschaumköpfe, darunter 900 Dutzend mit Rohren
4.600
Dutzend künstliche Meerschaumköpfe, darunter 2.400 Dutzend mit Rohren
10.500
Dutzend Porzellanköpfe, darunter 9.500 Dutzend mit Rohren
41.300
Dutzend Holzköpfe, darunter 39.500 Dutzend mit Rohren
21.000
Dutzend Tonköpfe, darunter 20.000 Dutzend mit Rohren
17.000
Dutzend Rohre allein
5.500
Dutzend Pfeifenbeschläge
1.300
Dutzend Pfeifenschläuche und -ketten
1.100
Dutzend Etuis für echte und künstliche Meerschaumpfeifen
15.200
Dutzend fertige Zigarrenspitzen
8.000
Dutzend einzelne Bestandteile zu Pfeifen
200
Dutzend Tabakbeutel
2.500
Dutzend Kartons für erwähnte Artikel
200
Dutzend Spielzeigkreisel
300
Dutzend Hemdknöpfe
16.900
Dutzend Haarpfeile für Damen aus Holz und Horn
500
Dutzend Halsketten und Anhängekreuze aus Holz für Damen und Kinder


Der Wert dieses Warenbestandes betrug RM 92.025,00."


Die Fertigung von Bruyèreholzpfeifen nahm 1881 die Firma Gebr. Ziegler als erster Betrieb in Ruhla auf. Die aus Süditalien bezogenen rohen Formklötze wurden zunächst gesägt, dann auf mechanisch bewegten Drehbänken und auf Schleifscheiben geglättet, poliert und zum teil mit Lack überzogen.

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurden, wie auch von anderen Ruhlaer Firmen, Zigarren- und später auch Zigarettenspitzen angeboten. In der Anfangszeit wurden sehr schöne Stücke mit geschnitzten Meerschaumvorsätzen und Bernsteinmundstücken geliefert. Auch schlichtere Kombinationen waren im Programm - später im Zeitalter der Massenfertigung dominierten die Spitzen aus Kunstharzen, teilweise als Kombination mit Bruyerevorderteil.

Begünstigt durch den Aufschwung der 'Gründerjahre' erfolgte gegen Ende des 19. Jh. ein weiterer Ausbau des Fabrikgebäudes und die Anschaffung neuer Maschinen. 1879 stieg die Anzahl der Beschäftigten der Werkstatt auf 70 Personen. Schon ein Jahr später wurden die Produktionsweisen durch den Einsatz elektrischer Drehmaschinen weiter vervollkommnet.

Die Serienherstellung von Shagpfeifen aus Bruyere- und Buchenholz begann im Jahre 1904. Steigende Umsätze machten im Jahre 1907 einen zusätzlichen Anbau erforderlich. Die Zahl der Mitarbeiter einschließlich Heimarbeitern, stieg bis dahin auf 400 Personen. Gebr. Ziegler gehörten jetzt zu den großen europäischen Pfeifenherstellern. Aus der Manufaktur war längst eine Fabrik geworden.

Die massenhafte Herstellung von Pfeifen aus Bruyère- und Buchenholz seit 1904 machte eine Erweiterung des Fabrikgebäudes notwendig. Die Anzahl der Beschäftigten, die teils in Heimarbeit, teils in eigenen Werkstätten tätig waren, stieg in den folgenden Jahren auf ca. 400 Personen an.

Im Jahr 1909 wurde das Geschäft aus familiären und marktüblichen Gründen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auf diese Weise sollte ein Bestehen über das Leben der damaligen Besitzer hinaus gewährleistet sein.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Firma Gebr. Ziegler A.G. den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Der Aufschwung der Fa. "Gebrüder Ziegler A. G." hielt bis Mitte der zwanziger Jahre an. Der Katalog von 1925 verdeutlicht das große Angebot aller Pfeifenarten. Noch immer wurden zu der Zeit viele kurze und halblange Gesteckpfeifen angeboten. Doch mit dem Rückgang der Pfeifenindustrie, der durch zunehmenden Zigarettenkonsum begünstigt wurde, mussten die Zieglers einen massiven Rückgang ihrer Umsätze hinnehmen. Zu-nehmende Billigim-porte vor allem aus Frankreich brachten starke Einbußen, auch im Shagpfeifengeschäft. Allein in den Jahren 1925 bis 1935 betrugen die Verluste über 220.000 RM. Sie zwangen zur Auflösung der Aktiengesellschaft, um der drohenden gänzlichen Zahlungsunfähigkeit zu entgehen. Nach fast 170 Jahren hatte die Firma "Gebrüder Ziegler" aufgehört zu bestehen. Sie wurde am 30.6.1935 im Handelsregister gelöscht. Damit verbunden war die Entlassung aller Beschäftigten sowie die Auflösung des Geschäftsvermögens unter den Aktienbesitzern.

Nach der Liquidation der "Gebrüder Ziegler A. G." entschlossen sich Bruno Köllner und Eduard Severus Ziegler, ein vollkommen neues Unternehmen der Pfeifenbranche ins Leben zu rufen. Am 1.7.1937 gründeten sie die "Bruno Köllner und Eduard Severus Ziegler OHG". Die Nutzung des Firmennamens "Gebrüder Ziegler" wurde nicht gestattet, da es sich nicht um die Fortführung der Geschäftstätigkeit dieses Unternehmens handelte.

Für die neugegründete Firma war die Führung des Namens "Gebrüder Ziegler" jedoch lebensnotwendig. Nur so hatten die Besitzer einen Anspruch auf die damalige Zuteilung von Devisenkontingenten, die zur Anschaffung von Material und Waren benötigt wurden. Als neugegründetes Unternehmen hätten Köllner und Ziegler keine Möglichkeit gehabt, an diese Geldmittel zu gelangen. Die Besitzer haben deshalb ohne Berechtigung den Namen "Gebrüder Ziegler" als Zusatz zu ihrem eigenen Namen benutzt.

Schon nach Ablauf der ersten zwei Jahre mussten Sie jedoch feststellen, dass ihr Geschäft unrentabel arbeitete. Außerdem drängte die Bank auf Rückzahlung des 1935 zur Geschäftsgründung aufgenommenen Darlehens. So blieb der Firmenleitung keine andere Möglichkeit, als von privater Hand Geld zu leihen. Darlehen von Klaus Köllner und Christa Schleicher dienten zunächst zur Ablösung der bedrohlichen Bankschuld, von einem Teil konnten große Mengen halbfertiger Ware und Pfeifenbestandteile gekauft werden.

Die langfristig gesicherten, frei verfügbaren Darlehen ermöglichten es Köllner und Ziegler, ungehindert zu wirtschaften. Sie gewährleisteten eine gesunde Entwicklung des Geschäftes, die bis in die 50er Jahre anhielt. Auch die Währungsreform 1948, bei der die Firma außer der Blockierung von Bankguthaben in Höhe von 44.000 RM einen Kapitalverlust von 24.000 RM hinnehmen musste, konnte den Aufwärtstrend nicht stoppen.

Ein großer Rückschlag für die Entwicklung des Unternehmens war der Tod des letzten Facharbeiters Ernst Bischof und die Dienstverpflichtung der von ihm angelernten Arbeiter Eck und Neuendorf zur Uhren- und Maschinenfabrik im Jahr 1945. In dieser katastrophalen, ausweglos erscheinenden Lage wurde der Fortbestand des Unternehmens durch die Einstellung von Max Creuzburg und Karl Messerschmidt gesichert. Aus privaten Mitteln finanzierte Bruno Köllner den Bau einer Werkstatt für Creuzburg in Schwarzhausen. Außerdem konnte durch die Anschaffung einer Montiermaschine die Pfeifenherstellung wesentlich rationalisiert werden.

Von diesem Zeitpunkt an wurden alle Pfeifen ausschließlich in Schwarzhausen hergestellt, wobei nach und nach 10 Facharbeiter und Hilfskräfte beschäftigt wurden. Die Tätigkeit der Firmenleitung in Ruhla beschränkte sich in den folgenden zwölf Jahren nur noch auf Materialbeschaffung, Vergabe, Überwachung und Abnahme der Heimarbeit sowie leichte Ergänzungsarbeiten. Zusätzlich übernahmen zwei Arbeitskräfte und zwei Büroangestellte die Zusammenstellung von Verkaufssortimenten und das Verpacken, Lagern und Verschicken der Pfeifen.

Die eingeleitete Sanierung wurde durch sinnvolle, wohldurchdachte und planvolle Gestaltung der Produktion in der Folgezeit weiter fortgeführt. Es gelang der Firmenleitung, durch die Beschaffung einträglicher Exportaufträge und die Zusammenstellung geschmackvoller Verkaufssortimente den Kundenstamm wesentlich zu erweitern. Dadurch stiegen die Umsätze in den Jahren 1955 bis 1957 auf über 250.000 M jährlich.

Diese glückliche Phase der Entwicklung dauerte nur bis 1958, äußere Einwirkungen führten zu Rückschlägen: die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse brachten vor allem im Exportgeschäft Rückschläge. Maßnahmen zur Förderung des Pfeiferauchens, wie sie in Westdeutschland durchgerührt wurden, gab es in der DDR nicht. Umsatzrückgänge resultierten vor allem aus immer geringeren Bruyereholzzuteilungen.

Der Niedergang der Firma dauerte bis 1961. Um dem gänzlichen Zusammenbruch des Geschäftes auszuweichen, entschlossen sich Bruno Köllner und E. Severus Ziegler schweren Herzens zur Auflösung. Mit der Löschung im Handelsregister am 31.7. endete eine fast 200jährige Firmengeschichte, die in der Pfeifenbranche ihresgleichen sucht.

Mit zahlreichen sozialen Maßnahmen für die Mitarbeiter hat sich die Firma Gebr. Ziegler in der Ruhlaer Bevölkerung hohes Ansehen erworben. Vorbildlich in sozialer Hinsicht war die Firma Gebr. Ziegler in Ruhla. Stiftungen zum Wohle der Arbeitnehmerschaft wurden 1867, 1916 und 1917 eingerichtet. Im Jahr 1902 waren sie die ersten, welche die Arbeitszeit um täglich zweiundeinhalb Stunden verkürzten und den 8-Stunden-Tag sowie den freien Sonnabendnachmittag einführten.


Quellen: zum größten Teil wörtlich übernommen aus:
1. Müller, Karsten: Die Tradition der Pfeifenherstellung in Ruhla. Rudolstadt: Hain Verlag 1996.
2. Pollner, Otto: Die Pfeifenmacher zwischen Rennsteig und Rhön. Geschichte und Arbeitsweise in drei Jahrhunderten. Leopoldshöhe: heka-Verlag 1997.